Begegnungen sind Auslöser für meine Arbeiten. Begegnungen mit Menschen – analog und digital – Begegnungen mit Gegenständen, mit Gedanken, mit Ideen.
Das Thema Kommunikation begann mich während meines Studiums zu beschäftigen. Gespräche, Austausch, Vergleich, Abgleich, Aneignung – Gedankenfetzen, Wörter, die hängen bleiben – sind oft Teil meiner Arbeiten. So sind einige Werke in Zusammenarbeit mit anderen Personen entstanden, in denen der gemeinsame Prozess grundlegend ist und auch kommuniziert wird.
Seit drei Jahren interessiert mich das Material Klebefilm – oder alltagssprachlich Tesa. Es ist für mich zum Überträger von Informationen geworden, ein Speichermedium, dass bruchstückhaft Daten übernimmt und in Überlagerungen neu zusammenfügt. Bruchteile eines zuvor definierten Bereichs werden übertragen. Partikel, Informationen bleiben hängen. Die Auswahl sind Erinnerungen, Verknüpfungen von Fragmenten – von schon mal Notiertem / Gesagtem. Eine fehlerhafte Kopie, ein Abbild entsteht, das dennoch neue Verbindungen aufzeigt.
So entstehen Objekte, Installationen und Zeichnungen, die oft Überreste von Gesprächen, Zitaten, schon mal Geäußertem zeigen. Vergängliche Materialien verstärken die Flüchtigkeit von Wort oder Tat.
Nadine Jacobi
Juli 2021